Besser als Schule? - Berufsinformation mobil

Burg | „Jungen Menschen werden überall gebraucht“, das ist die Hauptaussage von Michael Höffer. Höffer ist im Auftrag der Metall- und Elektroindustrie unterwegs, um Mädchen wie Jungen die Berufewelt der Metall- und Elektroindustrie näherzubringen und junge Menschen für diese zu begeistern. Immerhin, und das weiß auch Höffer, die Metall- und Elektroindustrie ist im Alltag kaum wahrnehmbar. Ihre Produkte hingegen schon.

Eines dieser Produkte, dass sozusagen ein Gemeinschaftswerk der insgesamt 40 Berufe dieser Berufswelt sein könnte, steht nun auf dem Rolandplatz in Burg.

Ein Lkw mit einem Anhänger, der sich ausfahren lässt und dann zwei Etagen beherbergt.

Doch der ist eben nicht alles, was Industriemechatroniker, Elektroniker, Zerspanungsmechaniker und Industriekaufmänner so können.

Die großen Dinge wie Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe werden wie die kleinen Dinge vom Smartphone über die Spielkonsolen bis hin zum Roboter in der Metall- und Elektroindustrie gefertigt.

Auch darüber will Höffer in den kommenden Tagen in diesem riesigen Gesamtkunstwerk, das da auf dem Rolandplatz steht und nicht zu übersehen ist, informieren.

 

Das Wunderwerk der Technik ist nicht nur Raum zum Schnuppern und Ausprobieren. Es ist in erster Linie Blickfang zum neugierig machen. Deshalb gibt es von ihm auch gleich zehn, die in Deutschland unterwegs sind und an Schulen, auf zentralen Plätzen und bei Messen Halt machen.

 

„Es ist schwierig, an junge Menschen heranzukommen“, weiß auch Höffer.

Der will nicht nur informieren, sondern vor allem praktische Eindrücke vermittelt.

„Die jungen Leute sollen ein Bauchgefühl dafür bekommen, ob ihnen nicht das Handwerk doch liegt“, erklärt er und fügt an: „Und wenn ein junger Mensch hier wieder herausgeht und sagt: `Es tut mir leid, aber das ist so gar nichts für mich`, dann finde ich das genauso gut, denn bei uns geht es um Orientierung“, so Höffer.

Diese Orientierung finden Jugendliche und junge Heranwachsende im Aktiv- und Experimentier-Center auf der unteren Etage des Lkw-Anhängers. In der oberen wird es theoretisch multimedial. Was unten Freude bereitet, kann oben mit den entsprechenden Berufen verknüpft werden.

Und zum Ausprobieren gibt es einiges.

Den 3-D-Druck rückwärts beispielsweise, der in Wirklichkeit CNC-Fräsen heißt.

Oder die Robotik und Elektronik.

Überall an den jeweiligen Stationen können interessierte junge Menschen ein wenig Zeit verbringen und ein Gefühl dafür bekommen, ob ihnen liegt, was sie da gerade tun.

 

Am Ende, so Höffner, sind die Besucher zumindest informierter und wenn sie dann sagen: „Schlimmer als Schule war es nicht“, dann ist schon viel gewonnen.

Denn die mobile Berufsinformation zielt darauf ab, Berufe vergleichbar zu machen.

„Noch immer am beliebtesten bei Jungen ist der Kfz-Mechatroniker, doch das, was dieser im Dienstleistungssektor macht, macht der Industriemechatroniker eben in der Industrie, beim Autobau beispielsweise“, bringt Höffer ein Beispiel. Ein anderes vergleicht den Industriekaufmann mit dem Einzelhandels- oder Bankkaufmann.

Die alternative Berufewelt in der Industrie ist vielfältig, will Höffner damit sagen.

Und er hat nicht nur die Jungs im Blick. „In der Industrie gibt es noch wenige Mädchen, dabei schließen diese in großen Teilen besser ab als die Jungen“, so Höffer. Deshalb sei die Gewinnung von Mädchen auch für die Metall- und Elektroindustrie ein großes Thema.

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