Ein Jahr nach dem Hochwasser

Zu einem Pressetermin lud am 10. Juni 2014 Bürgermeister Jörg Rehbaum ein, um an die Hochwassersituation von vor einem Jahr zu erinnern. Gastgeber dieses Treffens war die Familie Bösener aus Niegripp, die mit ihrem Grundstück mitten im Hochwassergebiet liegt.

Anwesend waren auch die Leiter der Burger Feuerwehren, um symbolisch eine Geldspende in Höhe von jeweils 1.000 EUR in Empfang zu nehmen, die aus dem Hochwasserspendenaufkommen stammen. Mit diesem Geld sollen Ersatzbeschaffungen für nicht mehr vorhandene oder beschädigte Ausstattungen ermöglicht werden.

 

Bürgermeister Rehbaum erinnerte noch einmal, dass die Stadt Burg in der Zeit vom 5. bis 17. Juni 2013 vom Hochwasser der Elbe bedroht war. „Die Kameraden der Feuerwehren sowie die zahlreichen Helfer leisteten in dieser Zeit sowohl am Deich als auch in den rückwärtigen Bereichen einen unverzichtbaren Beitrag dazu, dass es im Burger Stadtgebiet zu keinen größeren Schäden kam. So konnten katastrophale Zustände für unsere Bevölkerung und Infrastruktur vermieden werden.“ Das Stadtoberhaupt dankte nochmals allen Einsatzkräften und Helfern für die seinerzeit erbrachten Leistungen

 

„Wir hatten an Spitzentagen bis zu 1.000 Freiwillige im Einsatz und dazu nochmal 200 Einsatzkräfte, also Feuerwehr, Wasserwehr, THW, Bundeswehr, Landesbetrieb für Hochwasserschutz, Bauhof. Insgesamt haben wir 3.714 Helfer erfasst. Auf dem über 20 Kilometer langen Burger Deichabschnitt legten unsere Deichwachen mehr als 1.000 km Fußmärsche zurück. Etwa 120.000 Sandsäcke und hunderte Big Bag`s wurden gefüllt, transportiert und verbaut.

Eine sehr bemerkenswerte Aktion war die Deicherhöhung bei Schartau. Obwohl es sich dort um einen erneuerten Deich handelt, hatte dieser Abschnitt nach den Prognosen nicht die erforderliche Höhe und musste mit Sandsäcken erhöht werden. Am Sonnabend, 8. Juni, waren dort 450 und am Sonntag nochmal 500 Helfer im Einsatz, um die Deichkrone in wenigen Stunden auf insgesamt 500 Metern Länge mit einer Menschenkette zu erhöhen. Das war sicher eine für Schartau und Burg beispiellose Aktion.

Der Sonntag, 9. Juni, brachte mit 9,83 Meter am Pegel Niegripp auch den bisher hier gemessenen höchsten Wasserstand mit sich. Unsere Deiche haben gehalten, das war die gute Nachricht. Leider kam die Nachricht von der Überflutung an der Schleuse Niegripp, das war die schlechteste Nachricht dieser Zeit.“

Betroffen waren auf Burger Territorium drei Familien an der Neuen Schleuse 1 bis 3 und die heutigen Gastgeber an der Fährstraße (Lindenstraße) in Niegripp. Die Schäden bei allen betroffenen Familien in Burg konnten zwischenzeitlich beseitigt werden, auch mit Hilfe der bereitgestellten Fördermittel.

Mit einem Augenzwinkern bedankte sich der Bürgermeister zum Abschluss des Termins beim Gastgeber Marcel Bösener und übergab ein Korb voller Konserven.

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