Neue Bäume ziehen ins Bürgerholz ein
Burg |“Perfektes Wetter zum Bäume pflanzen“, meinte Burgs Bürgermeister Philipp Stark am Tag des Waldes, während er unter der Kapuze seiner Regenjacke hervorschaute. Diese und die Gummistiefel hatte er nicht umsonst an, denn es regnete wie Bindfäden vom Himmel. Die Tropfen, die kontinuierlich zu Boden fielen, wurden hier und da von Blättern verschiedener Bäume aufgehalten und brachten so ganz unfreiwillig eine ganz besondere Geräuschkulisse in den Wald.
Harald Gräb, Verantwortlich für den Bereich Landschaftsbau und Landschaftspflege in der Stadt Burg, hatte den Bürgermeister und den Klimaschmutzmanager der Stadt Burg, Christian Heublein, in das Bürgerholz eingeladen, um mit den beiden den Wald für die Zukunft ein Stück weit fit zu machen. Stark und Heublein kamen und sie packten kräftig an. Vier Eiben hatte Gräb mitgebracht und dazu die passenden Arbeitsmaterialien. Eiben, so Gräb, seien in unseren Breiten eine selten vorkommende Baumart, weshalb sie gut in das Bürgerholz passen würden. „Im Mittelalter war das Holz der Eibe beliebt, um daraus Bögen herzustellen. Die Eibe wurde so wegen ihres militärischen Nutzens in Mitteleuropa beinahe ausgerottet. Und dann ging es auch schon los. Löcher ausheben, die kleinen Setzlinge, die Gräb eigenhändig vom Samen an aufgezogen hatte, in die Erde, ein Verbissschutz aus Maschendraht drum herum, kräftig angießen und fertig. Zwar seien Eiben giftig, wie Gräb verriet, neugierige Rehe wollte er dann aber doch von den jungen und kleinen Bäumchen fernhalten, damit diese eine Chance hätten zu wachsen.
Diese Chance haben die Lärchen beinahe nicht. Auf einer Aufforstungsfläche von rund 3000 Quadratmetern mitten im Bürgerholz kämpfen die jungen Bäume um Licht und Nährstoffe gegen zwei invasive Arten, denen Stark, Heublein und Gräb mit Astscheren zu Leibe rückten. Die Rede ist von Faulbaum und Traubenkirsche, deren Wuchsgeschwindigkeit, die heimischer Bäume übertrifft.
Wie sehr die Lärchen litten, zeigte Gräb an einem Beispiel. „Ein sehr junger Baum, der bereits blüht, ist am Sterben. Mit der frühzeitigen Blüte versucht er sich zu vermehren, ehe er stirbt“, so der Landschaftspfleger. Es war also gut und notwendig, dass die Drei den Lärchen Licht und Zukunft verschafften.