Tablet-PCs erobern den Unterricht
LISA testet mit 3 Schulen digitale Schulbücher im Schulalltag
Unter Federführung des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) startet zum Schuljahresbeginn ein deutschlandweit einmaliges Projekt, bei welchem Lehrer und Schüler in Sachsen-Anhalt auf Tablet-Computern digitale Schulbücher testen. Dauer dieses Projekts beträgt 2 Jahre und ist für die Acht- und Neuntklässler.
Dazu wurden drei unterschiedliche Schulen in verschiedenen Regionen des Landes gewonnen: die IGS Regine Hildebrandt in Magdeburg, die Sekundarschule Johann-Christian-Reil in Halle sowie die Sekundarschule Carl von Clausewitz in Burg.
LISA-Projektleiter Bernd Koßmann betont: „Uns ist es wichtig, für das Projekt den Alltagsfall zu testen. Das heißt, wir brauchten neben der technischen Grundausstattung die Zusagen von allen wichtigen Schulbuchverlagen, uns die Schulbücher zweier gesamter Jahrgänge zur Verfügung zu stellen. Der Cornelsen und der Militzke Verlag haben uns sogar schon vorab einige Exemplare ihrer digitalen Schulbücher zur Verfügung gestellt, damit wir das Projekt in Ruhe zum nächsten Schuljahr vorbereiten und testen können“.
Schulleiter der Sekundarschule Carl von Clausewitz Jürgen Scholz freut sich: „Schon allein mit den vier Vorabexemplaren der digitalen Schulbücher ist die Schultasche unserer Schüler um fast 1,5 Kilogramm leichter. Wenn wir zum Schuljahresbeginn alle Schulbücher digital nutzen können, brauchen die Achtklässler im Prinzip nur noch mit ihrem so genannten WeTab (spezieller Intel Tablet-Computer für den Schuleinsatz) und einigen Übungsheften in die Schule kommen. Das sind 6 Kilogramm weniger in der Schultasche und damit ein erster Fortschritt gegenüber den Papierexemplaren.“
Der Einsatz von mobilen Medien wie Notebooks oder Tablet-PCs führt zu einer neuen Lernkultur und verändert die Rolle von Schülern sowie Lehrern im Lernprozess. Digitale Medien unterstützen eigenaktives und kooperatives Lernen in Selbstlernphasen sowie die Partner- und Gruppenarbeit.
„Wir wollen bei diesem Projekt eine Reihe von Fragen untersuchen, die sich nicht nur Pädagogen sondern auch Eltern der Schüler zu diesem Thema stellen. Zum Beispiel: Inwieweit sichert oder steigert der Einsatz digitaler Lernumgebungen die Lernerfolge bzw. die langfristige Motivation der Schüler? Und welche Formen der Unterrichtsorganisation bzw. didaktische Modelle eignen sich bei der Nutzung digitaler Inhalte besonders? Und letztendlich: welche Anforderungen ergeben sich daraus für die Lehrerausbildung, Lehrerfort- und –weiterbildung“, betont Professor Paul Bartsch, Fachbereichsleiter im LISA.